Im westafrikanischen Guinea greift das Ebola-Virus um sich, etwa 60 Menschen sind gestorben. Laut Unicef hat die Krankheit bereits die Hauptstadt des Landes erreicht.
Bei einer Ebola-Epidemie im westafrikanischen Guinea sind etwa 60 Menschen ums Leben gekommen. Ebola ist eine der gefährlichsten von Viren übertragenen Krankheiten, der Erreger ist hochansteckend und meistens tödlich. Das Gesundheitsministerium habe fast 100 Infizierte registriert, berichtete Radio France Internationale, 59 davon seien gestorben. Der US-Auslandssender VOA hatte zunächst von geringeren Opferzahlen berichtet.
Das Kinderhilfswerk Unicef warnte, dass die Epidemie mittlerweile auch Conakry, die Hauptstadt Guineas, erreicht hat. "In Guinea, einem Land mit einer schwachen medizinischen Infrastruktur, kann ein derartiger Ausbruch verheerend sein", sagt der Unicef-Vertreter für Guinea, Mohamed Ag Ayoya.
Erstmals ist das Ebola-Virus nach Behördenangaben im vergangenen Monat im Süden des Landes festgestellt worden. Besonders betroffen sind die Präfekturen Macenta und Guéckédou an der Grenze zu Sierra Leone. Verschiedene Medien berichteten vonHinweisen , dass der Erreger bereits auf das Nachbarland übergegriffen haben könnte.
Drei der zwölf Proben, die zur Untersuchung nach Frankreich gesandt worden waren, seien als Ebola bestätigt worden, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums dem Sender. Nach Angaben der Behörden habe der Ausbruch ein epidemisches Ausmaß angenommen.
Woher kommt Ebola?
Seinen Namen trägt das Ebola-Virus nach einem Flussausläufer des Kongo. 1976 hatte der Direktor einer Missionsschule im Urwalddorf Yambuku in Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) mit einem Kollegen auf einer Reise am Ufer des Ebola-Flusses einen frisch erlegten Affen gekauft.
Buschfleisch gehörte damals wie heute auf den Speiseplan der Einheimischen. Ein paar Tage später waren beide Männer tot. In den Wochen darauf erkrankten in Yambuku 318 Menschen, 280 starben. Im gleichen Jahr trat dieselbe Erkrankung im benachbarten Sudan auf: Dort starben 151 von 284 Patienten, bei denen die Infektion nachgewiesen wurde.
Dass das Ebola-Virus bereits früher im ehemaligen Zaire existierte, zeigte sich im Jahr 1977. Damals konnte der Erreger im toten Körper eines Arztes nachgewiesen werden, der fünf Jahre zuvor an einer rätselhaften Fiebererkrankung gestorben war, nachdem er die Leiche eines jungen Mannes obduziert und sich dabei am Finger verletzt hatte. Wie sich später herausstellte, waren beide schon 1972 mit Ebola infiziert.
Bis heute ist der Erreger nur in der Elfenbeinküste, in Gabun, der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, Südafrika, Sudan und Uganda aufgetaucht. Infizierte Affen und Fledermäuse
Heute weiß man, dass das 1976 isolierte Virus Gorillas, Schimpansen, Antilopen und Menschen befällt. Da der Erreger aus der Tierwelt übertragen wird, zählt man die Ebola-Erkrankung zu den Zoonosen.
Auch Fledermäuse tragen die Viren in sich, werden davon aber nicht krank. Bestimmte Flughund-Arten gelten als das natürliche Reservoir des Ebola-Virus. Der letzte Beweis dafür steht jedoch noch aus. Der Ursprung aller bisher bekannten Ausbrüche unter Menschen war entweder ein infizierter Affe oder eine Fledermaus.
Ebola bildet mit dem Marburg-Virus die Familie der Filoviren. Je nach Herkunft unterscheidet man fünf Spezies von Ebola-Viren: Zaire, Sudan, Bundibugyo, Côte d-Ivoire (Elfenbeinküste) und den auf den Philippinen vorkommenden Reston-Stamm.
Bis auf die Reston-Variante können sie alle beim Menschen schwere Erkrankungen mit hohem Fieber und inneren wie äußeren Blutungen auslösen. Mediziner sprechen von hämorrhagischem Fieber. Keine Impfung, keine Therapie
Das Virus verursacht Fieber, das mit inneren Blutungen einhergeht. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Es existiert weder eine vorbeugende Impfung noch eine Therapie.
Die Hilfsorganisation Ärzte Ohne Grenzen (MSF) startete einen Notfalleinsatz in der südlichen Region. "Wir richten eine Isolationsstation in Guéckédou ein", sagte die MSF-Ärztin Esther Sterk dem Sender VOA. Eine weitere Isolierstation werde in der Stadt Macenta aufgebaut. Mehr als 30 Tonnen von Medikamenten seien auf dem Weg nach Guinea. Auch Experten der Weltgesundheitsorganisation reisten in das Gebiet.
Die Krankheit war erstmals 1976 im damaligen Zaire, dem heutigen Kongo, am Fluss Ebola aufgetaucht. Das Virus taucht immer wieder in entlegenen Dörfern Afrikas in der Nähe von Regenwäldern au. Ebola zählt zur Gruppe der sogenannten hämorrhagischen Fieber.
Source : http://ift.tt/OP01W4