Friday, March 21, 2014

News: Nach Angriff auf Polizisten: Hilferuf aus Rios Armenvierteln



Rio de Janeiro - Es sind weniger als 100 Tage bis zum Beginn der Fußball-WM in Rio de Janeiro. Doch Rio scheint momentan noch weit davon entfernt, seine Probleme in den Armenvierteln unter Kontrolle zu bekommen. Nach einer Serie von Angriffen auf die Polizei in den Favelas hat sich Gouverneur Sérgio Cabral an Staatspräsidentin Dilma Rousseff mit einem verzweifelten Hilferuf gewandt: Die Regierung möge Unterstützung schicken.

Lange hatte Rio das Image als Verbrechenshochburg. Mit den nahenden Großereignissen, der WM und den Olympischen Spielen 2016, wollte man aufräumen mit dem Klischee. 38 sogenannte Befriedungseinheiten wurden gebildet. Sie sollten die herrschenden Drogenbanden aus den Slums vertreiben. Doch offenbar reicht das nicht für die rund 1071 Favelas, die es rund um Rio gibt.

In den vergangenen Wochen haben Angriffe auf die Polizei zugenommen, drei gab es allein am Donnerstag. "Es ist klar, dass Verbrecher die Gebiete zurückerobern wollen, die jahrzehntelang in ihrer Hand waren", sagte Gouverneur Cabral. Zuletzt waren drei Polizisten in der Nähe der Manguinhos-Favelas von mutmaßlichen Drogengang-Mitgliedern angegriffen und verletzt worden. Die Angreifer zündeten außerdem die improvisierte Polizeizentrale an.

Auch José Beltrame, Sicherheitsbeauftragter der Stadt und Kopf hinter dem Befriedungsprogramm, geht davon aus, dass hinter den jetzigen Angriffen inhaftierte Drogenbosse stecken. Sie wollten verhindern, dass die Friedensbringer vorankämen, so Beltrame. Zumindest bekommen seine Einheiten nun weitere Verstärkung: Nach einem Treffen mit Staatspräsidenten Rousseff kündigte Gouverneur Cabral am Freitagabend an, die Zentralregierung werde zusätzliche Sicherheitskräfte nach Rio schicken.

Die Bewohner der Favelas allerdings sind nicht wirklich zufrieden mit den neuen Zuständen. Auch wenn die Befriedungsbrigade sagt, dass die Zahl der Schießerein zurückgegangen sei - sie werfen den Fremden im Viertel falsches Vorgehen vor. Das Leben unter der Rigide der Drogenbosse habe besser funktioniert, finden viele. Menschenrechtsorganisationen kritisieren zudem brutale Methoden der Polizeikräfte. Außerdem würde das Verbrechen durch die Aktionen nicht gestoppt, sondern lediglich verdrängt. gam/sid/AP/Reuters







Auf anderen Social Networks teilen

Hilfe Lassen Sie sich mit kostenlosen Diensten auf dem Laufenden halten:

Source : http://ift.tt/1oIrSnK

No comments:

Post a Comment