Wednesday, April 23, 2014

News: Deutscher Physiker Max Planck erhält zum Geburtstag ein "Doodle"



Auf den Wegbereiter der Quantenphysik verweist das aktuelle "Doodle" der Suchmaschine Google: Der Geburtstag von Physiker Max Planck ist Anlass für eine animierte Grafik auf der Google-Startseite.

Um ein Haar wäre er Musiker geworden. Als der 16-jährige Abiturient Max Planck im Jahr 1847 darüber nachdachte, welches Fach er studieren soll, lag zunächst die Musik nahe. Denn Planck war wirklich musikalisch: Er verfügte über das absolute Gehör, spielte Cello und Klavier, er sang, dirigierte und komponierte.

Doch war er sich nicht so sicher, welche Berufsaussichten die Musik ihm bieten würde - also wurde er Physiker. Zum Glück. Denn so bescherte Planck der Wissenschaft bahnbrechende Erkenntnisse, die noch heute die Grundlage der Quantenphysik bilden.

Denn auch wenn die Formel E=hv - anders als Einsteins Einsteins E=mc² - den meisten Laien kaum bekannt sein dürfte, ist sie doch von großer Bedeutung für die Physik. Denn auf dieser Formel baut Plancks Quantentheorie auf, der unter anderem die Erkenntnis zu verdanken ist, dass Atome Strahlungsenergie nur in bestimmten Paketen oder "Quanten" aufnehmen oder aussenden können. Diese Quanten oder Lichtteilchen nennt man heute Photone.

Der 156. Geburtstag von Max Planck ist der Suchmaschine Google ein sogenanntes Doodle wert, eine animierte Grafik, die die Google-Startseite ziert. In unregelmäßigen Abständen würdigt Google damit besondere Persönlichkeiten oder erinnert an historische Jahrestage - auch, wenn es manchmal ziemlich krumme Jahrestage sind. Wie diesmal.

Max Planck wurde 1858 als sechstes Kind des Juraprofessors Wilhelm von Planck in Kiel geboren. Die Familie des Vaters war eine Gelehrtenfamilie, deren Mitglieder sich auf allen Gebieten der Wissenschaften hervortaten. Kein Wunder also, dass auch Max vielseitig begabt und interessiert war. Mit Strahlungsgesetz gelang Max Planck der Durchbruch

Der junge Planck wählte also die Physik als Studienfach und studierte in München und Berlin. Anders, als es zu dieser Zeit üblich war, strebte er nicht den Beruf des Lehrers an, sondern er hatte von vornherein eine wissenschaftliche Karriere vor Augen. Er interessierte sich besonders für die Thermodynamik, also für die Grundsätze, nach denen Energie niemals verloren geht, sondern stets erhalten bleibt. Über den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik promovierte er.

Max Plancks Dissertation wurde gelobt und ebnete ihm den Weg zur gewünschten wissenschaftlichen Karriere. So wurde er zunächst Privatdozent in München und schließlich Professor in Kiel, später dann in Berlin.

Mit seinem Strahlungsgesetz gelang ihm im Jahr 1900 trotz anfänglicher Skepsis einiger Kollegen der wissenschaftliche Durchbruch. Max Planck beschäftigte sich früh mit der Arbeit des zunächst noch unbekannten Albert Einstein und setzte sich mit dessen Relativitätstheorie auseinander - auch öffentlich, was wiederum zu Einsteins Durchbruch maßgeblich beitrug. Er stand mit Einstein in Briefkontakt und verteidigte dessen Theorie gegen anfängliche Kritik. Max Planck heiratet Nichte seiner Frau

Max Planck war zwei Mal verheiratet: Nachdem seine erste Frau Marie 1909 starb, heiratete er 1911 deren Nichte Marga, die 25 Jahre jünger war als er. Über diese Verbindung rümpften zwar manche seiner Kollegen die Nase, doch behinderte das sein berufliches Fortkommen nicht: 1912 wurde er in die Leitung einer neuen Forschungsgemeinschaft berufen, der "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften".

Als "Beständiger Sekretär" dieser Gesellschaft gelang es ihm 1914, Albert Einstein aus Bern nach Berlin zu holen, jedoch war dazu Überredung erforderlich, weil Einstein die Monarchie ablehnte.

Der Nobelpreis für Physik im Jahr 1918 sicherte Max Planck endgültig seinen Rang in der Wissenschaft.

Planck hingegen zeigte sich während des Ersten Weltkriegs als Patriot und Kriegsbefürworter, und sogar zur Zeit des Nationalsozialismus verhielt er sich zunächst regimetreu und intervenierte nur in wenigen Fällen bei der Regierung, um jüdische Kollegen zu schützen.

Als die Akademie der Wissenschaften, deren Mitglied er war, 1938 gleichgeschaltet wurde, trat er allerdings aus Protest zurück. Der Sohn wurde von den Nazis hingerichtet

Und der Schrecken der damaligen Zeit kam mit Wucht über ihn, als am 23. Juli 1944 sein Sohn Erwin wegen der Beteiligung am Attentat vom 20. Juli verhaftet wurde. Max Plancks persönliche Bitten um Gnade bei SS-Chef Himmler und sogar bei Hitler persönlich halfen nichts: Der Sohn wurde vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Januar 1945 hingerichtet.

Max Planck starb am 4. Oktober 1947 in Göttingen an den Folgen eines Schlaganfalls.

Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft war bereits 1946 auf Drängen der britischen Besatzungsbehörden in Max-Planck-Gesellschaft umbenannt worden und ist heute eine der weltweit renommiertesten nicht universitären Forschungsinstitutionen.

Plancks Nutzen für die Wissenschaft ist heute noch in vielfältiger Form deutlich spürbar: "Ohne Plancks Ideen wären die Entwicklung etwa von Transistoren, Lasern und die Fortschritte der modernen Informationstechnik undenkbar", sagte Michael Bonitz, Direktor am Institut für Theoretische Physik der Universität Kiel und damit einer von Plancks Nachfolgern, aus Anlass des 150. Geburtstags von Max Planck.





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